Es ist Winter. Die Straßen überfrieren, die Fahrbahnoberflächen platzen wieder auf und neue Schlaglöcher entstehen. Bald ist es Zeit für eine neue Straßenzustandserfassung. Das Jahr 2016 ist vorbei, das neue ist gerade 2 Wochen alt. Zeit noch einmal zusammenzufassen was wir erreicht haben und was für 2017 geplant ist. Auch in diesem Jahr lautet unsere Mission einen möglichst umfassenden Überblick über den Straßenzustand zu liefern und so das Fahrerlebnis zu verbessern.
Cyface 2016 – Geburt aus der Wissenschaft
Letztes Jahr sind wir mit dem Exist Gründerstipendium und der freundlichen Unterstützung des Gründernetzwerks Dresden Exists unseren universitären Wurzeln entwachsen.
Zu Beginn des Jahres stand die Entwicklung eines MVP (Minimum Viable Product) und eine ganze Reihe von Messebesuchen die hier zusammengefasst sind.
Insbesondere sei der Besuch des von der SAENA organisierten IVS – Stammtisches hervorgehoben. Dieser fand in regelmäßigen Abständen, über das Jahr verteilt, vier mal statt. Der erste war bei ehemals TechniSat, jetzt Preh – Car Connect mit einem interessanten Vortrag zur Mobilität der Zukunft. Der zweite war bei der FSD – Fahrzeugsystemdaten GmbH in Radeberg. Dort gab es interessante Einblicke in die Zukunft der Fahrzeugsicherheit und der Sicherheitsüberprüfung. Insbesondere die kritische Auseinandersetzung mit Teslas Technologien für selbstfahrende Autos und Informationen über weitreichende Manipulation der Abgasfilter auf deutschen Straßen, insbesondere bei Taxen, waren höchst interessant. Der dritte Stammtisch bei TraceTronic zeigte einige interessante Methoden um Fahrzeuge teilweise oder komplett am Computer zu simulieren und ganzheitlich, automatisiert zu testen. Zum Jahresabschluss war der Gastgeber die Dresdner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), die ebenfalls eine ganze Reihe selbstfahrender Fahrzeugtechnologien präsentierte und den Aufbau entsprechender Teststrecken in Hessen vorstellte.
Auch auf den Dresdner FuckUp Nights waren wir immer wieder präsent, um uns anzusehen was eigentlich alles schief gehen kann. Das ermutigt immer weiter zu machen, denn im schlimmsten Fall hat man meist immer noch eine interessante Geschichte zu erzählen.
Als Austeller waren wir auf der Metropolitan Solutions in Berlin und der Output in Dresden. Auf beiden Messen konnten wir viele interessante Gespräche führen und mit unserem RC Car spielen … äh unsere Technologie präsentieren.
Zwischendurch waren wir noch auf der Velo in Berlin, um uns insbesondere über aktuelle Aktivitäten im Bereich SmartBikes und Elektrofahrräder zu informieren.
Zum Ende des Jahres waren einige spannende Veranstaltungen in Dresden. Hervorgehoben seien die von der SAENA organisierte Fachtagung „Intelligente Lösungen für effiziente Mobilität“ die 10. Tagung „Diagnose in mechatronischen Fahrzeugsystemen“ sowie das Gründerfoyer auf dem wir auch gepitcht haben.
Pitchen durften wir letztes Jahr übrigens auch vor prominentem Publikum in Stuttgart auf der von Daimler organisierten Startup-Autobahn. Diesen Inkubator kann man für fortgeschrittenere Projekte und eine Kooperation mit Daimler empfehlen.
Als Höhepunkt des vergangenen Jahres gewannen wir den vom BMVI ausgeschriebenen deutschen Mobilitätspreis, den wir in Berlin feierlich entgegen nehmen durften.
Auf diesen zahlreichen Veranstaltungen konnten wir bereits guten Kontakt mit einem Car-Sharing Anbieter für die Datenaufzeichnung und einem lokalen Anbieter von Navigationsgeräten knüpfen. Zur Erweiterung unserer Datenaufzeichnung haben wir uns mit der Entwicklung einer Messbox beschäftigt, was schließlich in der Entwicklung einer Software für den Freematics OBD II Stick mündete. Außerdem waren wir in der Lage die Cyface – App als Betaversion in den Google Playstore zu stellen. Dadurch kann sich nun jeder an der Datenaufzeichnung beteiligen und seine Daten unter http://s1.cyface.info betrachten.
Cyface 2017 – Der Weg zum Erfolg
Dank eines Technologiegründerstipendiums der Sächsischen Aufbaubank (SAB) können wir auch 2017 an unserem Projekt arbeiten.
Für das Jahr haben wir noch einige Features in unserer Software geplant. Insbesondere soll die Möglichkeit zum Map-Matching der erfassten Daten umgesetzt und der Analysealgorithmus verfeinert werden. Auch die manuellen Analysemöglichkeiten der erfassten Daten sollen durch zusätzliche Funktionen im Web-Interface ergänzt werden. Insbesondere soll es möglich sein einzelne Messpunkte oder Abschnitte anzuwählen, um sich Details zu den dort vorhandenen Daten zu visualisieren.
Zusätzlich werden unsere Vertriebsaktivitäten intensiviert. Kontakt zu einer Reihe von Mehrwertdienstanbietern wurde bereits aufgenommen und einige vielversprechende Antworten kamen zurück. Da unser Stipendium im Dezember 2017 ausläuft und Vertrieb erfahrungsgemäß ein langwieriger Prozess ist stehen wir in dem Bereich ganz schön unter Druck. Man darf gespannt sein, was dabei heraus kommt.