Am 21.05. und 22.05. fand im Andreas-Pfitzmann-Bau in Dresden das Mobile Barcamp 2016 statt. Es war wie schon im letzten Jahr ein sehr gelungenes Ereignis.

Sessions

Besonders hervorzuheben sind die Sessions von Antje Kilian zu den Themen Lizenzrecht und Datenschutz und von Torsten Weber zur Psychologie in der Informatik.

Eine für uns wichtige Erkenntnis bezüglich der Lizenzen war, dass wir noch mal genau prüfen werden welche Lizenzen wir eigentlich verwenden. Außerdem war es überraschend zu hören, dass das Lizenzrecht in den USA sehr verschieden zu dem deutschen ist. Das kann für jeden Entwickler schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere ist es in den USA so, dass Quellcode der ohne Lizenz veröffentlicht wurde, gemäß ‚Fair Use‘ von jedem verwendet werden darf, während solcher Quellcode in Deutschland durch das Urheberrecht geschützt ist und man abgemahnt werden kann, wenn man ihn verwendet. Das gilt wohl sogar dann wenn ein Autor in den USA den Code geschrieben hat, denn Rechtsstand ist in dem Fall trotzdem Deutschland. Sagen wir mal … „findige“ Abmahnanwälte nutzen diesen Umstand wohl auch aktiv aus, um unbedarften Entwicklern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Also vorsicht, wenn ihr Code von Github verwendet bei dem euch die Lizenz nicht klar ist.

Beim Thema Datenschutz ist es immer wieder überraschend zu erfahren, dass man sogar in Deutschland alles mit personenbezogenen Daten machen darf, solange der Nutzer einer für ihn verständlichen Datenschutzerklärung zugestimmt hat. Selbst wenn die Datenschutzerklärung beschreibt, dass alle erfassten Daten direkt an sämtliche Geheimdienste übermittelt werden, ist dies wohl zulässig wenn der Nutzer vor der ersten Nutzung aktiv zugestimmt hat. Man sollte diese langen Texte die einem bei fast jeder Softwareinstallation gezeigt werden, also wohl doch hin und wieder mal lesen.

Immer die Lizenz prüfen

In seinen Psychologievorträgen sprach Torsten Weber über Mitarbeitermotivation und Eigenmotivation. Eigentlich alles bekannte Dinge aber doch immer mal wieder gut das bestärkt zu bekommen. Insbesondere die Selbstbestimmung von Entwicklern ist ein wichtiger Punkt für nachhaltige Softwareentwicklung. Auch interessant war sein Bericht über neuere Erkenntnisse wonach es bis ins hohe Alter möglich ist alles zu lernen was man tun möchte und insbesondere wozu man sich motivieren kann. Die positive Motivation ist in dem Fall besonders wichtig.

„Die Tests schreiben wir MAL später“

Zusammenfassung

Zusätzlich gab es am ersten Tag ein Virtual-Reality-Raum, wo man einmal ein paar Virtual-Reality-Demos und insbesondere Spiele probieren konnte. Es war sehr beeindruckend diese komplette Immersion zu erfahren aber auf der anderen Seite auch etwas beängstigend wie trist und grau die Realität danach wirkte.

Weitere Themen zu denen wir uns informieren konnten waren Klassiker wie Test Driven Designer und Code Qualität aber auch neue Erfahrungen wie die Continuous Integration Plattform Bitrise und eine Diskussionsrunde zum Umgang mit mobilen Geräten und Kindern.

Bitrise – Ein Cloud basiertes Continuous Integration System

Alles in Allem war es mal wieder ein sehr gelungenes Mobile Camp. Wir kommen sicherlich nächstes Jahr wieder.