Die sächsische Landeshauptstadt gilt als Kulturhochburg und ist aufgrund der bewegten Geschichten und reizvollen landschaftlichen Anbindung Jahr für Jahr ein sehr beliebter Ausflugsort. Doch was viele nicht wissen ist, dass Dresden seit geraumer Zeit auch Nährboden für Hochtechnologie, Startups und innovative Technologieansätze ist. So haben sich bereits vor einiger Zeit Unternehmen wir Infineon, Bosch, Volkswagen und Globalfoundries hier angesiedelt und sind wichtige Wirtschaftsfaktoren für die gesamte Region. Die Innovationskraft Dresdens soll auch in Zukunft gesteigert und sichtbar werden. Dazu wurde im letzten Jahr die Förderrichtlinie für innovative Projekte ins Lebens gerufen. Wir als junges Dresdner Startup haben die Gelegenheit genutzt uns für die Innovationsförderung zu bewerben und wurden erfreulicherweise als eines der geförderten Projekte ausgewählt.
Die Förderrichtlinie im Detail
Die Förderrichtlinie unterstützt Forschungseinrichtungen und Unternehmen finanziell bei der Umsetzung konkreter innovativer Projekte in den Anwendungsbereichen Smart City, Industrie 4.0 oder auch moderne Energiesysteme. Im Rahmen der Förderung können Startups oder Forschungseinrichtungen mit etablierten Unternehmen aus der Region kooperieren, um gemeinsam Produkte, Software oder Dienstleistungen zu entwickeln. Damit will die Stadt Dresden ein starkes Zeichen für Innovationen, Unternehmensgründung und Ansiedlung von Unternehmen setzen. Die Innovationsförderung konnte nur von Dresdner Unternehmen oder Einrichtungen beantragt werden. Gefördert werden Sachkosten für die Dauer von maximal zwei Jahren, die für den Betrieb von innovativen Technologien und Anlagen benötigt werden. Die Zuwendung erfolgt als nicht rückzahlbarer Zuschuss und beträgt mindestens 10.000 Euro aber höchstens 100.000 Euro. Die Antragsphase für die erste Runde der Förderrichtlinie ist bereits Ende letzten Jahres ausgelaufen und 10 Projekte ausgewählt.
Das Messfahrrad
Wir als Cyface sind bekannt für die Entwicklung von Software zur Analyse von Qualität und Nutzung von Verkehrswegen. Abgesehen von unserer mobilen Applikation für Android Smartphones arbeiten wir schon länger an einer Messhardware, die sich für einen dauerhaften Einsatz mit Fahrzeugen eignet. Erste Prototypen konnten wir bereits entwickeln und erfolgreich testen. Die Innovationsförderung ermöglicht es uns nun in Kooperation mit dem Marktführer im Bereich der Straßenzustandserfassung LEHMANN + PARTNER aus Erfurt diese Bestrebungen zu intensivieren. Im Rahmen des Projektes soll ein Pedelec (mit elektrischem Antrieb ausgestattetes Fahrrad) mit Sensorik und einer von uns bereitgestellten Messbox ausgestattet werden. Ziel ist es, den Zustand von Verkehrswegen im innerstädtischen Bereich sowie außer Orts mit Hilfe des entwickelten Messfahrrads erfassen und bewerten zu können. Der Clou dabei: das Messfahrrad fügt sich im Gegensatz zu bisherigen Methoden in den Straßenverkehr ein und ermöglicht CO2-neutrale Befahrungen. Die besondere Schwierigkeit besteht neben der Kombination aus Software und Hardware vor allem in der Anpassung der Algorithmen.
Weitere geförderte Projekte
Aus einer Vielzahl an Bewerbungen wurden letztendlich mit uns 9 weitere Projekte aus den verschiedensten Bereichen ausgewählt. An dieser Stelle möchten wir eine kurze Auswahl an Projekten kurz vorstellen:
- Der bekannte Dresdner Carsharing Anbieter CarlundCarla.de möchte ÖPNV-Fahrkarten mit dem Buchungssystem ihrer Transporter kombinieren.
- Die TU Dresden entwickelt mit dem IT-Startup Pikobytes in Zusammenarbeit mit der Elco Industrie Automation GmbH ein Monitoringtool für Niederschlagsmessungen.
- Die Smart City System GmbH möchte den innerstädtischen Parkraum digitalisieren und entwickelt daher ein Sensorsystem, um Daten über die Parkplatznutzung zu erfassen. Das Startup war bereits Teil der ersten Runde im Inkubatorprogramm von VW in der Gläsernen Manufaktur.
- Die Wandelsbots GmbH ist in der Sächsischen Startupszene durchaus bekannt und hat jüngst auch für Aufsehen im Silicon Valley gesorgt. In Kooperation mit der HTW Dresden soll ein Demonstrator für die interaktive Mensch-Roboter Kollaboration (CoBotik) zugänglich gemacht werden.
Mehr Informationen zu der Innovationsförderung und allen geförderten Projekten ist auf www.dresden.de/innovativ zu finden.
Wir freuen uns, dass die Stadt Dresden mit der Innovationsförderung bewusst junge und innovative Projekte fördert, um auf lange Sicht Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen und bedanken uns an dieser Stelle für die Unterstützung.