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Wie ihr den Logos unserer Homepage entnehmen könnt werden wir derzeit mit einem EXIST‑Gründerstipendium gefördert. Im Internet können viele Informationen zu diesem Förderprogramm finden, doch was genau dahintersteckt und wie genau sich Meilensteine und Vorgaben in der Realität gestalten möchten wir euch in diesem Beitrag näherbringen. Dabei möchten wir darauf hinweisen, dass unserer Erfahrungen subjektiv sind und keineswegs verallgemeinert werden sollten.

Was solltet ihr im Vorfeld beachten?
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch: Ihr habt eine innovative Idee und möchtet deren Umsetzung im universitären Umfeld angehen. Informiert euch über die Beratungsangebote an eurer Universität denn nur, wenn sie Teil der bundesweiten EXIST-Initiative ist, könnt ihr ein solches Existenzgründerstipendium in Anspruch nehmen. In unserem Fall haben wir uns an die Initiative dresden|exists für eine Erstberatung gewandt. Bis zum tatsächlichen Förderbeginn gingen daraufhin weitere 12 Monate ins Land. Daher solltet ihr rechtzeitig den Kontakt suchen und im Hinterkopf behalten, dass der Förderzeitraum noch einige Zeit in der Zukunft liegen kann. Von Beginn an sollte euch bewusst sein, dass ihr die Unterstützung eines Lehrstuhls bzw. konkreter eines Professors benötigt, um eine Förderzusage zu erhalten. Dieser stellt euch im Falle eines positiven Antrages auch Räumlichkeiten zur Verfügung, sofern Kapazitäten unbesetzt sind. Aus diesem Grund sollte gleichermaßen frühzeitig der Kontakt zum betreffenden Lehrstuhlinhaber gesucht und gepflegt werden.

Bürokratie und Kaffeesatz: Der Förderantrag
Habt ihr die ersten Hürden genommen, steht der eigentliche Förderantrag im Fokus. Wer bereits Anträge geschrieben hat, wird eher weniger Probleme damit haben. Der Antrag wurde in unserem Falle im stetigen Austausch mit den EXIST-Mitarbeitern formuliert. Bestandteile waren neben den Fördermitgliedern und der konkreten Ideenbeschreibung auch die wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Technologie. Im Laufe der Antragsphase ergaben sich in unserem Falle einige Änderungen, weshalb der Prozess etwas verlängert wurde. Daher erneut der Rat lieber etwas großzügiger zu planen. Die Mühlen der Bürokratie mahlen meist langsamer als man dies manchmal möchte.

Auf die Plätze, fertig, los: Der Förderbeginn
Seit Januar 2016 haben wir nun im Rahmen des Existenzgründerstipendiums die Möglichkeit uns voll und ganz auf die Umsetzung unserer Geschäftsidee zu konzentrieren. Wir arbeiten an der Weiterentwicklung unserer Technologie und intensivieren Kontakte zu Partnern und Kunden. Doch so ganz ohne Kontrollmechanismen kommt auch dieses Förderprogramm nicht aus. Einer der ersten Meilensteine war daher die Aufstellung einer Sachausgaben- und Coachingliste. Wir mussten in einer Excel-Tabelle jegliche Ausgaben auflisten, welche wir im Rahmen des Stipendiums vornehmen möchten. Im Austausch mit unserem zugeteilten Betreuer von dresden|exist haben wir teilweise sehr konkret die zukünftigen Ausgaben festgehalten und zur Abstimmung an den Projektträger nach Berlin geschickt. Generell solltet ihr beachten, dass die einzelnen Positionen von Beginn an ziemlich genau beschrieben werden sollten, da größere Änderungen im Nachgang zwar möglich, aber erneut mit dem Projektträger kommuniziert werden müssen.

Zu Projektbeginn bezieht auch ihr eure neuen Arbeitsplätze und benötigt natürlich Computer bzw. Laptops, um die Arbeit aufnehmen zu können. Auch hier gilt wiederum etwas mehr Zeit für die Beschaffung einzuplanen, denn auch eure technischen Hilfsmittel müssen den Beschaffungsprozess der Universität durchlaufen. Daher solltet ihr stets ein gutes Verhältnis zu den zuständigen Personen wahren. Mitunter kann es vorkommen, dass ihr mehrere Wochen auf einzelne Geräte warten müsst. In unserem speziellen Fall mussten wir beispielsweise auf unsere Laptops sehr lange warten. Von Anfang an solltet ihr darauf achten, sämtliche Rechnungen und Lieferscheine penibel aufzubewahren. Zum Projektende müsst ihr eure getätigten Ausgaben dem Projektträger mit Rechnungen vorlegen.

Business as usual.
Wir haben mit unserem Betreuer seitens dresden|exists vereinbart, uns alle vier Wochen über den aktuellen Stand und anstehende Schwierigkeiten auszutauschen. Auf diese Weise konnte regelmäßig Feedback eingeholt werden und Probleme rechtzeitig erkannt bzw. beseitigt werden. Mit angehender Dauer des Förderzeitraums haben diese Treffen aufgrund personeller Kapazitäten leider etwas an Regelmäßigkeit verloren.

Der nächste Meilenstein im Rahmen des Förderprogramms war ein Gründerseminar in Berlin, zu welchem unbedingt alle Teammitglieder fahren sollten. Dieses Seminar findet meist zwischen dem 5. und 6. Monat statt und zielt auf eure Einschätzung als Gründerteam ab. Beurteilt werden vor allem die persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften. Wir mussten verschiedenen Aufgaben gemeinsam im Team bewältigen weshalb es sehr ratsam ist, als komplettes Team das Seminar zu absolvieren. Zum Ende des 5. Monats seid ihr aufgefordert den Zwischenstand zu eurem Projekt und zum Businessplan dem Projektträger darzustellen. Ersteres geschieht über einen separaten Fragebogen, der von euch auszufüllen ist. Den Stand zum Businessplan konnten wir noch per Mail mitteilen, was nach neuestem Stand jedoch nicht mehr so einfach möglich sein wird.

Bei dresden|exists hat sich in letzter Zeit die personelle Situation erneut entspannt, wodurch die Betreuung intensiviert werden konnte. Zudem haben wir, um die Kosten zu minimieren, gemeinsam mit anderen Gründerteams verschiedene Coachings absolviert. Auf der Agenda standen bisher Präsentations- und Kommunikationstraining bei Herrn Dr. Schmittberger sowie ein Seminar zu agiler Arbeitsweise.

Auf der Zielgeraden.
Die letzten drei Monate des Förderzeitraums laufen bei uns in Kürze an. Der nächste Meilenstein sieht vor den entwickelten Businessplan an den Projektträger zu senden. Da wir für einen weiteren Förderantrag bereits einen Businessplan benötigten, sind wir in der glücklichen Lage nicht in zeitliche Probleme zu geraten. Wir müssen diesen lediglich an die aktuellen Geschehnisse anpassen. Für die Anfertigung haben wir sechs Wochen benötigt, da dieser etwas ausführlicher als normalhin formuliert wurde. Weitere Coachings (Vertriebstraining und Gründungsvorbereitung) werden ebenfalls in naher Zukunft auf Empfehlung von dresden|exists stattfinden. Derzeit beschäftigen wir uns mit der weiteren Unternehmensentwicklung und dem anstehenden Abschluss des Gründerstipendiums.

Fazit
Wir sind in der glücklichen Lage, mit dresden|exists eine sehr aktive und professionell organisierte Gründungsinitiative in Dresden zu haben. Wir wurden bereits auf zahlreiche Veranstaltungen aufmerksam gemacht und konnten unsere Geschäftsidee dort präsentieren. Im Rahmen eines Seminars am Lehrstuhl für Entrepreneurship entwickelten wir gemeinsam mit einem Studententeam einen ersten Entwurf zum notwendigen Businessplan. Bei dem anstehenden Gründerfoyer im November können wir uns ebenfalls erneut einem großen Publikum vorstellen. Aufgrund personeller Kapazitäten konnte die persönliche Betreuung leider erst zum Ende des Förderzeitraums erneut intensiviert werden, jedoch dann stärker als zu Beginn. Uns wurden Kontakte zu potentiellen Partnern und Coaches vermittelt, die ein zügiges Vorankommen begünstigten.

Insgesamt möchten wir festhalten, dass ein Förderprogramm immer mit Meilensteinen und Vorgaben einhergeht. Hinzu kommen erforderliche bürokratische Abläufe, welche bestimmte Prozesse verlangsamen, von denen ihr euch nicht entmutigen lassen dürft.