Das Forschungsprojekt
Laut KfW-Kommunalpanel beträgt der kommunale Investitionsrückstand in 2019 138 Mrd. € bundesweit. Gerade im Kontext der Corona-Krise lässt sich ein Abbau der 36,1 Mrd. € Investitionslücke für Straßen und Verkehrsinfrastruktur in den kommenden Jahren bezweifeln.
Im Forschungsprojekt DatEnKoSt unterstützen wir Kommunen bei der Schließung dieser Lücke. Eine kostengünstige Zustandserfassung auf Straßen durch Sensoren- und Bilddaten, z.B. mittels Smartphones, soll dies ermöglichen. Die Cyface GmbH besetzt, innerhalb des Forschungsprojektes, als Teil eines Konsortiums die Rolle des Softwareentwicklungspartners. Dem August Wilhelm Scheer Institut, obliegt die Forschung sowie die Konsortialführung.
Letztendlich wird für Kommunen und Ingenieurbüros eine Endanwendung entwickelt, in der die erfassten Daten visualisiert werden. Zusätzlich werden je nach Zustand oder Zustandsprognose bauliche Maßnahmen für bestimmte Strecken vorgeschlagen bzw. geplant. Dabei ist der Einsatz des maschinellen Lernens sowie KI essenziell.
Damit diese Benutzeroberfläche – in der Form eines Dashboards – die Anforderungen der Endbenutzer entsprechen, werden Anwendungspartner wie z.B. Pilotkommunen durch interaktive Workshops im Entwicklungsprozess involviert.
Open Data
Die Cyface GmbH beteiligte sich als Teil der mFund Community am 5. Arbeitsforum Open Data & Behörden. Dabei wurden öffentlich zugängliche Daten (Open Data) thematisiert und die Rahmenbedingungen sowie die Rechtslage bezüglich solcher Veröffentlichungen erläutert.
Wir konnten auch unser Forschungsprojekt vorstellen und über den derzeitigen Stand berichten. Weitere, von mFund geförderte Forschungsprojekte wurden ebenfalls vorgestellt. Daraus konnten wir die folgende Erkenntnis gewinnen: ohne Digitalisierung ist die Mobilität der Zukunft nicht möglich. Als Stützpunkt der Umsetzung dieses Wandels führt also kein Weg an Open Data vorbei.
Bei wichtigen Entscheidung um ihre Infrastruktur fehlen den Kommunen häufig Daten oder Visualisierungsmethoden, die diese Entscheidungen erleichtern bzw. beschleunigen können.
Die Nutzung von Open Data ist eine potenzielle Lösung dafür: jegliche Datensätze werden hochgeladen und veröffentlicht (solange die gesetzliche Lage dies erlaubt). So können z.B. Kommunen nicht nur auf eigene Daten zurückgreifen, sondern auch auf die Daten anderer vergleichbarer Kommunen.
Ein großer Teil der (anonymisierten) Daten, die im Rahmen des DatEnKoSt Projekts verarbeitet werden, werden auch in der mCloud zugänglich sein. Dieses Datenportal wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für Behörden und verschiedene andere Akteure zur Verfügung gestellt.